Donnerstag, 16. Februar 2012

Frieden, die Zweite...

Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle über ein Videoprojekt zum Thema Frieden berichtet, an dem ich letzten Herbst teilgenommen habe. Damals ging es um die Uraufführung des dabei entstandenen Films mit dem (wundervoll pathetischen) Titel "In den Armen meiner Großmutter" - Details dazu findet ihr entweder im Post von damals, oder auf der Internetseite vom Medienprojekt Berlin, dem Verein, der das Projekt durchgeführt hat.
Dort könnt ihr euch übrigens auch einen Ausschnitt aus dem Film ansehen und Informationen über derzeitig laufende oder geplante Projekte finden - vielleicht interessiert das ja den einen oder anderen.
Mir persönlich hat die Arbeit jedenfalls sehr gefallen, und vor allem die intensive Beschäftigung mit einem bestimmten Thema und ganz besonders die Begegnungen mit Flüchtlingen, Vertriebenen und Menschen, die sich tagtäglich aktiv für den Frieden einsetzen, haben mich sehr beeindruckt. Und vor allem hat mir das Ganze wieder einmal vor Augen geführt, was ich schon immer geahnt hatte, nämlich, dass es eine ganze Welt da draußen gibt, von der ich bislang eigentlich verhältnismäßig wenig weiß und verstehe. Ich habe unheimlich viel gelernt in diesen Wochen - es fühlte sich fast an wie eine kleine Erleuchtung...
Aber vor allen Dingen hat es natürlich unheimlichen Spaß gemacht. Selbst die langen Samstage in den kalten, muffigen Räumen des Abenteuerzentrums Grunewald - ein Ort, den man unbedingt mal besucht haben sollte... -, und das fürchterliche Essen waren am Ende doch irgendwie schön.

Neben dem oben genannten "Hauptfilm" ist - sozusagen aus den Resten - ein weiterer Film entstanden, und zwar eine Kurzdokumentation über den palästinensischen Fotojournalisten Hamde Abu Rahma. Darin berichtet er über seine Arbeit, seine Motivation, zu fotografieren, und die Protestmärsche, die seit 2005 wöchentlich in seinem Heimatdorf Bil'in gegen den Bau des israelischen Schutzwalls bzw. die bereits bestehende Mauer stattfinden.


Der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern ist selbstverständlich unheimlich kompliziert, das wird umso klarer, je mehr man sich damit beschäftigt. Und gerade deswegen finde ich es interessant, zu sehen, welche verschiedenen Facetten es innerhalb dieses Konflikts gibt, wer darin wie agiert und wie die Menschen mit der Situation umgehen. Hamdes Geschichte ist natürlich nur ein kleiner Teil davon, aber vielleicht kann ja gerade die Geschichte eines Einzelnen das Interesse wecken, sich mit dem Konflikt als Ganzes ein bisschen genauer zu beschäftigen - mit den verschiedenen Parteien, dem was sie wollen und den Gründen dafür. Denn letztlich sollten auch wir uns dafür interessieren, dass unsere Welt eine friedlichere wird und dass Konflikte gelöst werden, selbst dann, wenn sie nicht direkt vor unserer Haustür stattfinden - irgendwo gibt es nämlich immer Menschen, für die dieser Unfrieden Alltag ist, die damit leben müssen. Jeden Tag.

Naomi

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