Freitag, 9. März 2012

Farbchemie - Die Welt ist bunt

Sein wir einmal ehrlich, das beste am Chemieunterricht sind die Experimente. Noch gut erinnere ich mich an die „Wows“ und „Aws“ in meiner Klasse, wenn Herr Wittchen mit bunten Stoffen experimentierte oder es zu einem lauten Knall kam, obwohl ansonsten die Begeisterung für Chemie eher mau war. Leider hat unsere Schule nur begrenzte Mittel zu Verfügung beziehungsweise dürfen die Schüler nicht mit jedem Stoff hantieren... Vielleicht ist dass der Grund, warum es im Chemie Leistungskurs (Q4) gerade einmal sieben Schüler gibt.
Damit wir einmal ein richtiges Labor sehen können wie Herr Jähnichen es formulierte, waren wir heute, dem 9.3.2012, im gläsernen Labor:


Zur Sicherheit war erst einmal ein Stylingswechsel von Nöten. Weißer Kittel an, Schutzbrille auf und zum Schluss bitte nicht die Handschuhe vergessen.

(Luisa und Stephan)

Nun, konnte es bunt werden. Und das wurde es. Unter anderem mit dem Azofarbstoff Sudangelb. Doch was sind eigentlich Azofarbstoffe? 
Azofarbstoffe sind synthetische Farbstoffen, die es erst seit dem 19. Jahrhundert gibt und eigentlich erst unsere Mode ermöglicht haben, doch nicht nur in der Mode begegnen wir ihnen, sondern beispielsweise auch in Lebensmitteln. Auszeichnen tun sich die Vertreter durch ihre Azogruppe, die aus zwei Stickstoffatomen besteht, die über eine Doppelbindung miteinander verbunden sind. (-N=N-)
Dabei können Azofarbstoffe eine ganze Palette an Farben decken, zum Beispiel Sudangelb.

(Hier noch in der Herstellungsphase, auf die Temperatur musste geachtet werden, deswegen das Eisbad.)

Im Gegensatz zu den Azofarbstoffen, gibt es Indigo schon seit Ewigkeiten. Früher wurde es aus der Indigopflanze gewonnen, heute wird es synthetisch hergestellt, weil es preiswerter ist. Indigo ist ein wesentlicher Farbstoff für die Modewelt und hat mitgeholfen die Jeans zu dem zu machen, was sie heute ist, ein unersetzliches Kleidungsstück.

(Für alle, die noch nicht das Vergnügen hatten mit diesem Gerät zu experimentieren: Das Weiße im Becherglas ist ein Rührgummi, der dank der magnitschen Wirkung der Platte routiert und damit das Gemisch besser mischt, als es einem Menschen möglich wäre.)

Es ist pink! ♥
Oder so ähnlich. Phenolphthalein haben wir als nächstes hergestellt und dieser Stoff ist vor allem für Chemiker interessant, da es ein Indikator ist. Im alkalischen Bereich hat es nämlich diese wunderbar mädchenhafte Farbe:

 (Die Tiefe der Farbe wird durch die Menge der Lauge, in diesem Falle Natronlauge, bestimmt.)

Beim nächsten Versuch haben wir Fluorescein hergestellt und obwohl es bei der Herstellung ein paar Probleme gab, interessanterweise in allen drei Gruppen, haben wir es am Ende doch noch geschafft. Doch zunächst ein Bild, das uns eine Frage aufwarf. Denn eigentlich hätte der Stoff nicht verklumpen sollen... 

 (Eigentlich hätte es flüssig sein sollen. Hm...)

Doch wie heißt es so schön? Theorie ist, wenn alle verstehen wie es geht und nichts funktioniert. Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Deswegen schafften wir es trotzdem Fluorescein herzustellen, das wie sein Name eigentlich schon verrät ein fluoreszierender Farbstoff ist. Aber was bedeutet das?
In erster Linie erst einmal, dass der Stoff leuchtet. Durch den Prozess der Fluoressenz. (Mehr Bedarf an Informationen und Erklärungen? Einfach fragen.)
Aussehen kann das dann folgendermaßen: 

(Unter UV-Licht kam der leuchtende Effekt besser zur Geltung.)

Kurz zusammen gefasst, wir haben mehrere Farbstoffe hergestellt und dabei festgestellt, dass die Ausrüstung in unserer Schule ein Witz ist, das und dass es unglaublich praktisch ist einen Pratikanten namens Paul zu haben, der das Aufräumen übernimmt. Doch neben der Erfahrung haben wir noch deutlich mehr mitgenommen, nämlich die hergestellten Farbstoffe, die wir mit nach Hause nehmen durften und nun zum Einfärben von allerlei Sachen benutzen können.


Mitra

1 Kommentar:

  1. Die Fotos gefallen mir!
    Bei uns hat es in Chemie übrigens nie geknallt und bunt war es auch nicht. Nicht mal einen ROTEN Faden habe ich im Unterricht erkennen können... Irgendwann zwar dann doch noch, aber da war es wohl zu spät.

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